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Kasba. TUNIS. 55. Route. 351 Sitz des französischen Generalsekretärs und anderer Verwaltungs-
behörden
. Der Bey begibt sich gewöhnlich Mo. früh zur Erledigung
der laufenden Geschäfte von La Marsa (S. 366) hierher. Besuchs-
zeit
für Fremde s. S. 346; Eingang durch das Portal, wo die Schild-
wache
steht.

Den Mittelpunkt des Palastes bildet der große Lichthof (Patio) im
I. Stock. In den Prunkgemächern des Beys verdient nur die schöne Holz-
decke
des Speisezimmers einiges Interesse. Der Sitzungssaal der Minister
überrascht durch die zierliche Stuckdekoration der Kuppel. Allerhand euro-
päischer
Tand stört wie im Bardopalast und in Kassar Saïd den Eindruck.

Von dem platten Dache hat man eine zur vorläufigen Orientierung
vorzüglich geeignete *Aussicht auf das weiße Häusermeer der Altstadt,
mit der Zitouna- und den zahlreichen kleineren Moscheen. Beste Be-
leuchtung
von Mittag an.

Im W. der Place de la Kasba, wo die beiden oberen Boule-
vards
, der Boulevard Bab-Benat (Pl. B 4; S. 352) und der Boul.
Bab-Menara (Pl. B C 5, 6), zusammentreffen, erhebt sich auf dem
höchsten Punkte der Altstadt die Kasba (Pl. B 5), ein weitläufiges
Kasernenviertel an der Stätte des Hafsidenpalastes und der türki-
schen
Zitadelle. Die alte Kasbamoschee (Pl. B 5), mit schönem,
1904 gut restauriertem Minarett, stammt aus den J. 1231-35.

Nahe dem ehem. Bâb-Menara, wo der Souk des Sacs nach dem
Hochbehälter der Wasserleitung (S. 354) abzweigt, liegt die kleine
Mosquée el-Ksar (Pl. C 5), die angeblich von Hassan Ibn en-Nomân
(S. 336) gegründete älteste Moschee der Stadt. Das schöne Mina-
rett
(1545) ist ein Neubau aus der türkischen Zeit.

In der an der Nordseite dieser Moschee hinführenden Rue
du Château ist (Nr. 3) die Division d’Occupation (Pl. C 5), die
französ. Kommandantur, in der 1876 gut restaurierten *Dâr-
Hussein
(XVIII. Jahrh.), einem der schönsten maurisch-türkischen
Paläste von Tunis (Zutritt nur mit Empfehlungen).

Die hier beginnende Rue des Andalous (Pl. C 5) neben der
Quergasse Rue du Riche die vornehmste Straße der Medina, ist
bemerkenswert wegen der zierlichen Marmorportale und reichen
Fenstergitter ihrer Privathäuser. In der östl. Parallelstraße, der
zur Avenue de Bab-Djedid führenden langen Rue Tourbet el-Bey
(Nr. 62), liegt an der Ecke der Rue Sidi-Zamouhl das für Damen
bisweilen zugängliche Tourbet el-Bey (Pl. C 6), die kuppelbekrönte
Gruft der Husseiniten (S. 337).

Durch die Rue Sidi Kassem, die nächste Seitenstraße links,
gelangt man nach der Djamâa Djedid (Neue Moschee) oder
Mosquée des Teinturiers (Pl. C 5, 6), einer Gründung Hussein Ali
ben-Turki’s
(S. 337). Das Minarett ist ein Neubau Si Slimân
Ennigro’s
(S. 349).

Auf dem Platz bei dem verfallenen Bâb Djedid (Pl. C 6), aus
dem J. 1277, finden sich nachm. die Schlangenbeschwörer (S. 102)
und Märchenerzähler ein (dem einsammelnden Jungen 5-10 c.).